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TARGET e.V.

Arrowtown, Cardrona Range Road, Wanaka

Am nächsten Morgen wollte ich Queenstown so schnell wie möglich verlassen, da mir die Stadt zu touristisch war. Bungeejumping, Rafting oder mit dem Jetboat fahren wollte ich auch nicht und damit gab es keinen Grund mehr, länger zu bleiben. Mich beschäftigte vielmehr die Frage, welchen Weg nach Wanaka ich wählen sollte: die flache 110km Strecke auf dem Highway 6 über Cromwell oder die um 36km kürzere Strecke über die Cardrona Range Road, die mit einer Höhe von 1120m gleichzeitig auch die höchste Paßstraße Neuseelands ist. Eigentlich reizte mich der Paß mehr, allerdings wußte ich, daß mich viel Schotterpiste und eine lange, steile Steigung erwarten würden.
Ich kaufte noch 2 Powerbars als Energiereserve, verschob die Entscheidung erst einmal und fuhr los Richtung Arrowtown.

Shotover River bei Arthurs Point

Dann war es noch ein kurzes Stück Weg und ich erreichte Arrow Junction. Dort zeigte ein Wegweiser nach links, wo schon die ersten Serpentinen erkennbar waren. Jetzt mußte ich mich entscheiden und nach einer kurzen Pause bog ich vom Highway 6 auf die Cardrona Range Road. Zu groß war die Verlockung, die höchste Straße Neuseelands per Rad zu befahren.

Arrow Junction -  hier muß man sich entscheiden

Die ersten 2 Serpentinen waren sehr steil, doch danach gewöhnte ich mich an die Belastung und kurbelte auf meinen kleinsten Gängen Kurve um Kurve nach oben. Nach dieser ersten Anstrengung war der vom Highway 6 aus sichtbare Teil der Paßstraße geschafft und es ging für wenige Kilometer flach bzw. mit sanfter Steigung weiter. Dann aber begann der ernste Teil und ich sehnte mich in den nächsten Stunden noch oft zurück an das erste Teilstück.

Unterer Anstieg der Cardrona Range Road

"19km gravel road" versprach mir ein Schild, doch die Staubwolke, die ein kurz vorher überholender PKW hinterlassen hatte, gab mir nur wenige Meter Einblick auf das, was da noch folgen sollte. Ich konzentrierte mich darauf, möglichst gleichmäßig in die Pedale zu treten, was bei der Steigung aber nicht einfach war. Zudem war der Schotterbelag in einigen Kurven mit Öl besprüht, um den Staub zu binden. Es war also ratsam, dort besser nicht auszurutschen.

Oberer Anstieg der Cardrona Range Road

Ein gut trainierter, gepäckloser, deutscher Mountainbiker flog förmlich an mir vorbei, während ich kurze Zeit später abstieg, um zu schieben. Regelmäßig versuchte ich, wieder ein Stück zu fahren, aber nicht nur das Anfahren war schwierig, auch fehlte langsam die Kraft, das Rad in Bewegung zu halten. Insgesamt waren 6km Anstieg auf dieser steilen Schotterpiste zu überwinden, wovon ich ca. einen Kilometer schob. Irgendwann ging es dann etwas bergab, was mich etwas verwunderte. Die Insassen eines Autos, das ich zuvor angehalten hatte, sagten mir, das ich schon am höchsten Punkt des Passes vorüber war. Wunderbar! Da fährt man die höchste Straße Neuseelands und kein Schild weißt auf die Paßhöhe hin. "Auch gut" dachte ich mir, bereit, die Abfahrt nach Wanaka in Angriff zu nehmen. Doch leider waren ja noch die restlichen 13km auf grobem Schotter zurückzulegen.
Dies sah dann so aus, daß ich, um mein Fahrrad zu schonen, gerade mal mit doppelter Schrittgeschwindigkeit, die ganze Breite der Piste ausnutzend und dabei möglichst größere Steine und Löcher im Schotter umfahrend, meistens auf den Pedalen stand und krampfhaft an den Bremsen zog. An dieser Stelle wäre ein Mountainbike ideal gewesen.

Abfahrt zum Cardrona Hotel

Leider ist auch der Verkehr auf dieser Strecke relativ hoch, sodaß man in aller Regelmäßigkeit eingestaubt wird. Ein Möbelwagen, der eine dichte Staubwand hinterließ, zwang mich dadurch 2min mit der Weiterfahrt zu warten. Doch irgendwann tauchte das lang ersehnte Cardrona Hotel am Straßenrand auf. Dies war ein wichtiger Meilenstein, gab es doch dort etwas frisches zu trinken und genau am Hotel begann wieder der Asphalt. Schnell waren die letzten 20km bis Wanaka zurückgelegt.

Endlich - Das Cardrona Hotel

Wanaka ist mit 1500 Einwohnern die letzte größere Stadt, bevor ca. 400km weiter an der Westküste Hokitika mit 3500 Einwohnern erreicht wird. Dazwischen fanden sich nur kleine Orte mit teilweise sehr begrenztem und teurem Lebensmittelangebot. Fahrradläden suchte man dort natürlich auch vergeblich. Für die nächsten Tage versuchte ich meine Streckenabschnitte so zu wählen, daß ich zumindest abends einen Ort erreichte, um nicht zuviele Lebensmittel transportieren zu müssen und um bei schlechtem Wetter eventuell eine Alternative zu meinem Zelt zu haben.



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http://www.koczet.de

Autor: Michael Koczet, Kuthsweg 47, 40231 Düsseldorf

Kontakt: travelpix1@koczet.de



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